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Schildkröte |
Die Haltung Europäischer Landschildkröten erfreut sich seit Jahrzehnten in Mitteleuropa größter Beliebtheit. Leider steht das Angebot an fundierter Information zum Thema artgerechter Haltung und Ernährung in keinem Verhältnis zur Verfügbarkeit der Tiere. Die Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien finden Sie in einem Gutachten des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) von 1997.
Unterbringung
Europäische Landschildkröten sollten im Sommer möglichst im Freien gehalten werden. Für die Wahl des Geheges ist der richtige Standort wichtig: dieser sollte windgeschützt und sonnig sein, denn die Tiere sind sehr wärmebedürftig. Die Morgensonne ist für die Aufwärmphase der Schildkröten am wichtigsten. Grundsätzlich sollten die Tiere erst bei konstanten Temperaturen über 15 Grad ins Freilandgehege gesetzt werden.
Die Größe des Freilandgeheges sollte mindestens 2m² betragen, für jedes weitere Tier ist ein zusätzlicher halber Quadratmeter notwendig. Zu groß kann eine Anlage nie sein. Berücksichtigen sollte man definitiv die Anzahl der gehaltenen Tiere und die Endgröße, die die jeweilige Art erreichen könnte.
Bei der Einrichtung des Freilandgeheges sollte bedacht werden, dass Europäische Landschildkröten gerne mal buddeln und/oder klettern, daher sollte die Umrandung circa 40 Zentimeter hoch und ungefähr 25 Zentimeter tief im Erdreich verankert sein. Dafür sind Betonplatten oder Holzpalisaden gut geeignet. Da sich die Tiere an Drahtgittern oder -geflechtzäunen verletzen könnten, sollte dieses Material nicht verwendet werden. Als Abdeckung für die Ecken eignen sich Dreieckbretter. Als Schutz vor Vögeln und Ratten sollte das Gehege zusätzlich oben mit Maschendraht gesichert werden.
Damit sich die Tiere gut eingraben können, sollte ein Teil des Bodengrundes aus Walderde oder Rindenhumus bestehen. Auf sonnenwarmen Sand oder Kies kann die Schildkröte ihr Sonnenbad genießen. Das Freigehege kann zudem mit Wurzeln, großen Steinen und Futterpflanzen wie zum Beispiel Löwenzahn und Wilderdbeeren, aber auch Gewürzkräutern wie Sauerampfer oder Rosmarin bestückt werden. Für einen eventuellen Rückzug in den Schatten eignen sich Zwergföhren oder Koniferen.
Auch bei schlechtem Wetter benötigt die Europäische Landschildkröte einen Rückzugsort. Dafür eignet sich ein luftiges Häuschen, welches mit Stroh gefüllt ist.
In der Übergangszeit zwischen Sommer und Winterschlaf sollten Schildkröten in einem Terrarium gehalten werden. Das Terrarium sollte mindestens 8 mal 4 Panzerlängen lang und halb so breit sein. Für jede weitere Schildkröte muss die Fläche um 10% vergrößert werden. Schildkröten sollten ab dem ersten Lebensjahr jährlich mindestens 8 Wochen Winterruhe halten (siehe: Besitzerinfo zur richtigen Überwinterung von Schildkröten).
Ausstattung
Klima
Fütterung
Beim Kauf beachten
Neu zugekaufte Tiere müssen für 3-4 Monate von den anderen Tieren getrennt werden. Schildkröten sind Stresstiere, vor allem neue Tiere brauchen dringend Rückzugsmöglichkeiten und Ruhephasen. Neu gekaufte Tiere unbedingt auf Herpesviren untersuchen lassen! Auch gesund erscheinende Tiere können Herpesviren übertragen.
Häufige Erkrankungen
Eignung als Heimtier
Europäische Landschildkröten sollten nur gehalten werden, wenn eine artgerechte und über viele Jahre dauernde Haltung gewährleistet werden kann. Schildkröten können Krankheiten übertragen und sind daher nicht als Schmusetiere für Kinder geeignet. Von allen Schildkrötenarten sind Europäische Landschildkröten wohl die am einfachsten zu haltenden Schildkröten. Da europäische Landschildkröten unter das Artenschutzgesetz fallen, dürfen sie nur mit den entsprechenden Papieren (CITES-Bescheinigung) gehalten werden. Sie müssen entweder mit einem Mikrochip gekennzeichnet oder mit Hilfe von Fotos eindeutig dokumentiert werden.