Hunde unterscheiden zwischen Absicht und Ungeschicktheit
Hunde können zwischen menschlichen Absichten unterscheiden. Die
Vierbeiner erkennen den Unterschied, ob eine Handlung mit Absicht
oder aus Ungeschicktheit durchgeführt wird. Zu dieser Erkenntnis
kamen WisswenschaftlerInnen des Clever Dog Lab des Messerli
Forschungsinstituts der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Sie analysierten das Verhalten von Hunden mittels eines Experiments,
das normalerweise für menschliche Babys verwendet wird. Mit Hilfe
von 3D-Tracking und Künstlicher Intelligenz (KI) wurden 48 Hunde
analysiert, denen Leckerli angeboten wurden. Dabei fielen die
Leckerlis entweder „ungeschickt“ aus der Hand oder die Testperson zog das Leckerli zurück, kurz bevor es der Hund fressen konnte. Die Auswertung der Daten ergab spannende Hinweise auf das Denken
der Vierbeiner. Fiel der Versuchsleiterin das Leckerli scheinbar
unabsichtlich aus der Hand, verharrten die Hunde 11 Prozentm mehr Versuchszeit
vor der Plastikscheibe. Währenddessen neigten die Tiere dazu, mit dem Schwanz auf der rechten Seite des Körpers zu wedeln. „Frühere
Untersuchungen brachten Schwanzbewegungen nach rechts mit
positiven Emotionen in Verbindung. Das stimmt mit der Annahme überein, dass die Hunde die Absichten der Versuchsleiterin für redlich hielten“, so Ludwig Huber, Studien-Letztautor und Leiter der
Abteilung für vergleichende Kognitionsforschung und des Messerli
Forschungsinstituts der Vetmeduni. Ob Hunde „Gedanken lesen“
können, geht aus den Studienergebnissen nicht hervor. „Unsere
Ergebnisse liefern solide Beweise dafür, dass Hunde zwischen ähnlichen Handlungen, die zum gleichen Ergebnis führen, aber mit unterschiedlichen Absichten verbunden sind, unterscheiden. Sie verhielten sich damit wie Kleinkinder und Menschenaffen in
vergleichbaren Situationen“, erklärt Christoph J. Völter, Erstautor der
Studie.