Nebenwirkungen des Verbots des Kükentötens
Seit Beginn des neuen Jahres ist in Deutschland das Töten von
sogenannten Eintagsküken verboten. Bislang wurden pro Jahr ca. 45
Millionen männliche Küken direkt nach Schlüpfen geschreddert oder
vergast. Doch nicht alle sind glücklich über das neue Gesetz, wie
beispielsweise die Betreiber des Wildparadies Tripsdrill in Baden-
Württemberg, die durch das Verbot mehr Aufwand und höhere
Kosten haben. „Wir haben eine Falknerei. Da gehören Eintagsküken
zu den wichtigsten Futtermitteln für die Greifvögel. Zudem haben wir
Weiß- und Schwarzstörche in Volieren, auch die bekommen
Eintagsküken als Grundnahrung“, erklärt Birger Meierjohann, Sprecher der Geschäftsleitung.
Auch bei den anderen Wildtiere,
sogenannte Beutegreifer wie Bären, Luchse, Wölfe und Wildkatzen,
gehören Küken zum Speiseplan. Da die Eintagsküken nicht mehr, wie
bisher, von einem Anbieter aus Eppingen geliefert werden können,
werden diese nun aus Spanien bezogen. „Wenn die Eintagsküken
dauerhaft ausfallen würden, müssten wir für Alternativen sorgen“, so
Mejerjohann weiter. Mäuse oder Ratten, die die Küken ersetzen
könnten, müssten jedoch extra gezüchtet werden, um den hohen
Gesamtbedarf zu decken. „Das ist auch keine Vermeidung von
Tierleid“, betont der Tripsdrill-Sprecher. „Die Einkaufskosten haben
sich um 45 Prozent erhöht“, berichtet Meierjohann.