Illegaler Welpenhandel floriert weiter
Mit Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 und den damit
einhergehenden Neuregelungen ist die Zahl der angeschafften
Hunde und Katzen in Deutschland in die Höhe geschossen. Wie der
Deutsche Tierschutzbund mitteilt, zogen bereits im Jahr 2020 dreimal so viele
Hunde und sogar sechsmal so viele Katzen als in den Vorjahren in die
Haushalte ein. Der Boom hielt auch im Jahr 2021 an. Da
seriöse ZüchterInnen die enorme Nachfrage nicht bedienen können,
kaufen sich immer mehr Personen ihren Vierbeiner im Internet. Der
Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) warnt eindringlich vor den
meist kriminellen Machenschaften der Online-Händler, denn häufig
werden die Welpen viel zu früh von ihren Müttern getrennt, was zu
ausgeprägten Verhaltensstörungen führen kann. Auch die
gesundheitliche Versorgung einschließlich wichtiger Impfungen,
unter anderem gegen lebensbedrohliche Infektionskrankheiten wie Parvovirose, Staupe und Tollwut, wurde meist
nicht durchgeführt. Hinzu kommt, dass
gefälschte Papiere den
NeubesitzerInnen vorgaukeln, dass ihre neuen Vierbeiner gesund und
grundversorgt sind. In den meisten Fällen leiden die illegal
gehandelten Welpen aber unter gesundheitlichen Beeinträchtigungen aller
Art, die durch Bakterien, Viren oder Darmparasiten wie Spulwürmer
und Giardien hervorgerufen werden. Zudem werden besonders häufig
Moderassen wie Mops, Französische Bulldogge, Dackel oder
Chihuahua über das Netz verkauft. Hier handelt es sich um
sogenannte Qualzuchten, die allein schon aufgrund ihrer
rassetypischen Merkmale zu gesundheitlichen Problemen neigen und
deren Zucht daher verboten werden sollte. Der BfT rät werdenden
HundehalterInnen, sich vor dem Kauf eines Tieres umfassend zu
informieren und die Anschaffung mit Vernunft zu planen, um den
kriminellen Welpen-Handel nicht noch zu befeuern. Außerdem lohnt
sich gerade jetzt ein Besuch in den Tierheimen, in denen zahlreiche
Hunde aufgrund des Ukraine-Krieges auf eine neue Familie warten.