Bevölkerung soll Waschbären, Marderhunde und Minks melden
Invasive Tierarten breiten sich in Deutschland immer weiter aus. Dazu
gehören nicht-heimische Fleischfresser wie Waschbär, Marderhund
und Mink. Das Verbundprojekt ZOWIAC (Zoonotische und
wildtierökologische Auswirkungen invasiver Carnivoren) erforscht die
Auswirkungen dieser Tiere auf das Ökosystem und eventuelle Risiken
für die menschliche Gesundheit. Neben der Tatsache, dass die
Fleischfresser Reservoirwirt und Überträger von gefährlichen Viren
sein können, beschäftigen sich die WissenschaftlerInnen auch mit
dem Zusammenhang zwischen ihrer Ausbreitung und dem Rückgang
heimischer Arten. „Im Projekt ZOWIAC untersuchen wir daher, wie
sich der Waschbär, aber auch der Marderhund und der Mink, auf
bedrohte einheimische Arten und die jeweiligen Ökosysteme
auswirken und mit welchen Parasiten und anderen Krankheiten
auslösenden Erregern sie befallen sind“, erklärt Prof. Dr. Sven Klimpel
vom Senckenberg
Biodiversität und Klima Forschungszentrum
Frankfurt. Um möglichst viele Daten zur Analyse zu erhalten, ist die
Bevölkerung aufgerufen, bei der Suche nach Waschbären,
Marderhunden und Minken zu helfen. Mittels einer eigens
entwickelten App können Interessierte Meldungen zu den drei Arten
machen, wobei zwischen Tier-Beobachtung, Spuren, Kot und
Fraßspuren unterschieden wird. „Ob bei einem Spaziergang in der
Natur, der Stadt oder dem Picknick im Park: Sichtungen von
Waschbären, Marderhunden und Minken können einfach in unsere
ZOWIAC-App eingetragen werden. Die so durch Citizen Science
gewonnen Verbreitungs- und Vorkommensdaten sind essenziell für
unsere weiterführenden Analysen“, fügt der Frankfurter
Wissenschaftler hinzu. Die Forschenden erhoffen sich dadurch
detaillierte, flächendeckende Daten zur Verbreitung und Vorkommen
der potenziellen Krankheitsüberträger.