Über 5.300 Geflügelpest-Nachweise in Europa
Die Saison ist noch nicht einmal beendet, und schon jetzt sind
der hochpathogenen Aviären Influenza (HPAI) mehr Tiere zum Opfer
gefallen als in den vorhergehenden Jahren. Laut Angaben der EFSA
(European Food Safety Authority) wurden in der Geflügelpestsaison
2021/2022 in 37 europäischen Staaten mehr als 5.300 Nachweise bei
Hausgeflügel und Wildvögeln gemeldet. Angesichts des
Seuchengeschehens bezeichnet das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI)
den Erreger HPAIV H5 als besonders aggressiv und umweltstabil.
Zudem sei damit zu rechnen, dass das Virus bei
Wildvogelpopulationen in Europa endemisch geworden sein könnte. Entsprechend ist zu befürchten,
dass
HPAIV ein beständiges Gesundheitsrisiko für Geflügel, Mensch und
Wildvögel darstellt, wobei das Risiko der Infektion in den Herbst- und
Wintermonaten am höchsten ist. Europaweit mussten 46 Millionen
Stück Hausgeflügel aufgrund der Geflügelpest in den
Betrieben gekeult werden. Allein zwischen dem 16. März und dem 10.
Juni 2022 wurden knapp 1.200 Ausbrüche gemeldet, wobei
Frankreich mit 68 Prozent am häufigsten betroffen war. In
Deutschland wurden in diesem Zeitraum die meisten Vogelgrippe-Fälle bei Wildvögeln nachgewiesen. Mehr als die Hälfte der
Ausbrüche bei Geflügel in Europa waren auf sekundäre Ausbreitung
von infiziertem Geflügel auf andere Geflügelbetriebe zurückzuführen.