Berliner Zoo bleibt nach Geflügelpest-Ausbruch geschlossen
Nach einem Ausbruch der Aviären Influenza (AI) im Berliner Zoo
musste das gesamte Gelände für Gäste geschlossen werden. Die Betreiber haben die Maßnahme ergriffen, um die anderen
Vogelbestände des Zoologischen Gartens auf mögliche Infektionen
mit dem Erreger zu testen. Der Berliner Zoo verfügt über einen der
größten Vogelbestände Europas. Am 18. November 2022 wurde die
Erkrankung bei einem Hammerkopf nachgewiesen. Danach wurden
Proben der Vögel genommen, die im direktem (86 Tiere) oder
indirektem (235 Tiere) Kontakt zu dem infizierten Vogel hatten. Eine
Probenentnahme aller Vögel im Bestand des Zoo Berlin wurde zudem
in die Wege geleitet Die erste Testrunde ergab glücklicherweise keine
weiteren positiven AI-Nachweise. Allerdings stehen derzeit noch
Ergebnisse aus. „Wir sind zunächst erst einmal froh, dass es sich bei
dem infizierten Hammerkopf bislang um einen Einzelfall handelt.
Dennoch sind wir uns bewusst, dass die aktuelle EU-weite
Rechtslage nur wenig Handlungsspielraum lässt“, beschreibt Zoo-
und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem den Ernst der Lage.
„Bevor
wir uns über das Thema Öffnung des Zoo Berlin Gedanken machen
können, gilt es also zunächst, eine Katastrophe für unsere
Vögel und den Zoo abzuwenden. Wir arbeiten derzeit mit Hochdruck daran, eine
Ausnahmegenehmigung für unseren einzigartigen Vogelbestand zu
bekommen“, ergänzt Knieriem. Die EU-Verordnung sieht vor, dass
beim Auftritt eines positiven Falles der aviären Influenza die Tötung
des gesamten Vogelbestandes erfolgen muss. Das beträfe nicht nur
Hühner, Gänse und Enten, sondern auch alle übrigen Vogelarten wie
Brillenpinguine, James-Flamingos und Hyazinth-Aras.
Veterinärreferent Dr. Torsten Nöldner von der Senatsverwaltung für
Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz ergänzt: „Es gab im
Februar und März 2022 bereits 26 Fälle von Aviärer Influenza bei
verendeten Wildvögeln in Berlin. In diesem Winter ist dies der erste
bekannte Fall Berlin und Brandenburg. Unser oberstes Ziel muss
weiterhin sein, eine Ausbreitung und die Einschleppung in andere
Vogelbestände zu verhindern.“ Auch in Mecklenburg-Vorpommern macht die AI den Haltern seltener Geflügelrassen zu schaffen. Auch sie müssen ihre Tiere im Falle eines Ausbruchs töten lassen.
In Großbritannien sind laut einem Branchenverband bereits mehr als die Hälfte der im Freien gehaltenen Truthähne verendet oder mussten gekeult werden.