Artensterben in Madagaskar muss gestoppt werden
Auf Madagaskar leben neben Chamäleons, Geckos und Schildkröten
auch zahlreiche Papageienarten sowie Schleichkatzen und Lemuren.
Doch die einzigartige Tierwelt des afrikanischen Inselstaates, der vor
rund 80 Millionen Jahren durch das Loslösen vom Festland entstand,
ist bedroht. 128 Säugetierarten sind gefährdet, heißt es in einer
aktuellen Studie, die in der Fachzeitschrift «Nature Communications»
veröffentlicht wurde. Nach Meinung der beteiligten
WissenschaftlerInnen aus Madagaskar, Europa und den USA, würde
es 23 Millionen Jahre bis zur Regeneration der Artenvielfalt dauern,
wenn das Artensterben jetzt
nicht gestoppt werde. „Wenn die
endemische Fauna und Flora von Madagaskar ausstirbt, wird es zu
einem Zusammenbruch der Ökosysteme auf der Insel kommen“,
erklärt Luis Lima Valente, einer der Ko-Autoren der Studie. „Dies wird
dramatische Auswirkungen auf die Lebensgrundlagen der Menschen
in der Region haben und zu Hungersnöten und
Massenauswanderungen führen.“ Mit mehr als 100 Unterarten sind
besonders die Lemuren vom Aussterben bedroht. Wenn jetzt
gehandelt werde, um Arten zu schützen, bestehe aber die Chance,
„Millionen von Jahren der Evolution zu retten“, lautet das Fazit der
WissenschaftlerInnen.